
Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever
Der kleinste Hund aller Retrieverrassen
Er ist ein mittelgroßer, kraftvoller, kompakter, harmonischer und gut bemuskelter Hund. Die Knochensubstanz ist mittel bis kräftig, mit einem hohen Maß von Flinkheit, Wachsamkeit und Entschlossenheit. Viele Toller zeigen einen etwas traurigen Ausdruck, bis sie an die Arbeit gehen; dann wechselt ihr Aussehen zu intensiver Konzentration und Erregung.
Seine Heimat ist Kanada, er stammt aber ursprünglich aus dem schottischen Hochland.
Als starker und befähigter Schwimmer ist er ein talentierter und verlässlicher Apporteur zu Wasser und zu Land.
Ausbildung
Der Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever ist ein intelligenter, temperamentvoller, aktiver und wachsamer Retriever, ohne nervös zu sein, der unbedingt engen Kontakt zu seinem „Menschenrudel“ braucht. Er ist freundlich und sicher im Umgang mit Menschen, auch mit Kindern und anderen Hunden, mit einem Gefühl für den Zeitpunkt, wann sein Temperament gefragt ist. Er apportiert für sein Leben gern. Seine große Liebe ist das Wasser. Hat seine Familie den richtigen „Draht“ zu ihm gefunden, entwickelt er einen enormen will to please, d. h. er ist sehr daran interessiert, seinen Menschen so gut wie möglich zu gefallen. Sein sehr ausgeprägter Spieltrieb bleibt ihm bis ins hohe Alter erhalten.


Der Toller als Jagdhund
Der Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever ist ein vielseitig einsetzbarer, wasserfreudiger Jagdhelfer mit hohem Arbeitstempo. Zur üblichen Retrieverarbeit nach dem Schuss verfügt er über die Fähigkeiten zum Tolling (siehe Wortweiser). Er arbeitet zuverlässig bei der Nachsuche auf Schalenwild. Sicht- und Standlaut können ihm antrainiert werden. In Skandinavien wird er weitverbreitet auch zum Drücken verwendet. Seine Hauptpassion ist jedoch die Wasserarbeit, d. h. das Apportieren von Enten, Gänsen etc. Hierbei legt er eine große Ausdauer an den Tag. Seine kleinere Körpergröße ist dabei kaum ein Hindernis. Ein Jagdhund, der blitzschnell vom Spiel im Familienleben zur ernsten Jagdarbeit umstellen kann. Ein Jagdhelfer, der den Jagdhund und den anpassungsfähigen Familiengefährten in sich vereint.
Wortweiser: Tolling
Das spielerische, mit überschießenden Bewegungen verbundene Apportieren eines Apportels oder einem geeigneten Spielzeugs, wodurch das Wasserwild in Schussentfernung gelockt wird. Das Apportel/Spielzeug wird vom Führer aus dem Versteck immer wieder ohne Kommando unterschiedlich weit geworfen. Der Hund soll mit steil aufgestellter, wedelnder Rute im Bogen zurückkommen. Er darf dabei nicht ins Wasser springen und muss die sich nähernden Gänse oder Enten ignorieren. Auf einen Fingerzeig muss der Hund sich absolut standruhig verhalten.
Durch die Kombination der nachfolgenden Eigenschaften ist der Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever der Spezialist für diese Jagdmethode: Spielfreude, Bewegungsfreude, Ausdauer, Temperament, Unterordnungsbereitschaft, Wasserfreude, Gleichgültigkeit gegenüber Federwild vor dem Schuss, Rutenhaltung und reich befederte Fahne, rötliche Fellfarbe, Größe und Wendigkeit. Sind die Enten oder Gänse nahe genug, beginnt für den Toller die ganz normale Retrieverarbeit nach dem Schuss.

Alternative Ausbildung
Alle Hundesportarten, bei denen er seine Wendigkeit und Spritzigkeit auslegen kann und die zudem auch seine Intelligenz fordern, wie z. B. Agility oder Flyball, nimmt er gern an. Auch als Rettungshund findet er durch seine Neugierde und das bedingungslose Vertrauen, das er zu seiner Leitperson aufbauen kann, mittlerweile Anerkennung. Seine Lieblingsbeschäftigung bleibt allerdings das Apportieren. Die Dummyarbeit ist dafür ein ausgezeichnetes Betätigungsfeld. Dem Besitzer sind bei der Aufgabenstellung kaum Grenzen gesetzt. Der Toller erhält eine vielseitige Möglichkeit, seinen Finderwillen, sein Temperament und seinen will to please auszuleben. Wird ihm keine seinem Temperament entsprechende Beschäftigung angeboten, ist er intelligent genug, sich selbst ein Betätigungsfeld zu suchen, das sich nicht immer mit den Interessen seines Besitzers vereinbaren lässt.